Breitbandausbau

Warum?

Die Digitalisierung hat mittlerweile alle Lebensbereiche erfasst und verändert die Art wie wir leben und arbeiten jeden Tag ein Stückchen mehr. Mit neuen Diensten steigt auch der Bandbreitenbedarf der Haushalte und Unternehmen, egal ob es um hochauflösendes IP-TV, Cloud-Computing, Telemedizin oder einfach nur das Versenden und Empfangen großer Datenmengen geht, die Entwicklung des Bedarfes verläuft seit Jahrzehnen mit exponentieller Geschwindigkeit. So hat sich der globale Datenverkehr in den vergangenen 10 Jahren um das vierundzwanzigfache erhöht. Dabei enwickelt sich der Bedarf hierzulande schneller als die Leistungsfähigkeit der Netze. Das vorhandene, ursprünglich nur der Übertragung analoger Sprachsignale dienende, Kupfernetz ist aufgrund physikalischer Gesetzmäßigkeiten an seiner Leistungsgrenze angelangt. Das von Politik und Wirtschaft geforderte Gigabit-Netz setzt den Sprung auf eine andere Technologie voraus.

Nur ein Glasfasernetz kann die zukünftig benötigen Bandbreiten bereitstellen. Bereits im Jahr 2014 ist es Forschern der Universität Eindhoven gelungen, über eine einzelne Glasfaser Daten mit einer Geschwindigkeit von 255 TBit/s (255 Mio Mbit/s) zu übertragen - das entspricht etwa dem gesamten globalen Internet-Verkehr.

Leider vollzieht sich der notwendige Technologiewechsel hin zur Glasfaser in Deutschland nur sehr schleppend. Hinzu kommt, dass die am Markt agierenden Netzbetreiber sich aus wirtschaftlich nachvollziehbaren Gründen beim Ausbau zunächst auf die Ballungszentren konzentrieren. Der ländliche Raum, zu dem auch die Stadt Oschersleben zählt, hat das Nachsehen. Es droht die "Digitale Spaltung" des gesamten Landes.

Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, hat sich der Landkreis Börde zusammen mit 8 kreisangehörigen Gemeinden im Jahr 2016 auf den Weg gemacht, den Netzausbau selbst in die Hand zu nehmen.

 

Wo?

Das Ausbaugebiet umfasst das Gewerbegebiet "Am Pfefferbach" sowie die Ortsteile der Stadt Oschersleben (Bode) mit Ausnahme von Ampfurth. In der Kernstadt Oschersleben und in Ampfurth ist der offiziell festgestellte Versorgungsgrad so hoch, dass ein Ausbau aufgrund der Förderbedingungen derzeit nicht möglich ist.

Stadtrat und Verwaltung halten jedoch am selbstgesteckten Ziel einer flächendeckenden Erschließung des gesamten Stadtgebietes fest. Im Oktober 2021 unterzeichneten die Geschäftsführung der DNS:NET und der Bürgermeister der Stadt Oschersleben (Bode), Benjamin Kanngießer eine Kooperationsvereinbarung, die die Grundlage für den kurzfristigen Ausbau der noch verbliebenen Bereiche (Kernstadt, Emmeringen und Ampfurth) legt.

Die Vorvermarktung läuft (Stand Februar 2022). Weitere Infos erhalten Sie unter dem nachstehenden Link.

Link zur Projektseite der DNS:NET

 

Wer?

Der Netzausbau erfolgt nach dem sogenannten Betreibermodell. Dabei lässt die Stadt von einem geeigneten Unternehmen das passive Netz errichten und verpachtet es danach an einen Netzbetreiber - in unserem Fall die Firma DNS:NET. Dabei wird generall nur dort ausgebaut, wo eine Unterversorgung (verfügbare Geschwindigkeit <30 MBit/s) festgestellt wurde.

Der Ausbau des Glasfasernetzes wird gefördert durch das Bundesförderprogramm Breitband des Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Es werden etwa 60 Prozent der Ausbaukosten übernommen.

Mit der Bauausführung ist die Firma EKN Breitband GmbH & Co. KG betraut.

Wann?

Der Ausbau startete im April 2019 in den Ortsteilen Neindorf und Neubrandsleben sowie im Gewerbegebiet "Am Pfefferbach". Ende des ersten Quartals des Jahres 2022 wird der geförderte Ausbau im Stadtgebiet abgeschlossen sein.