Symbolische Schlüsselübergabe mit Landrat und Ministerin
Wenn die Oscherslebener Feuerwehrleute zum Einsatz gerufen werden, rücken sie nun nicht mehr wie in den zurückliegenden 50 Jahren in der Hornhäuser Straße/Ecke Rosa-Luxemburg-Straße aus, sondern starten in der Lüneburger Straße. Dort haben sie Mitte Dezember ihre neue Feuerwache bezogen. Innerhalb von drei Tagen stand zunächst eine große Festveranstaltung mit vielen Gästen auf dem Programm, dann der eigentliche Umzug mit Sack und Pack, dem schließlich ein feierlicher Marsch durch Oschersleben vom alten zum neuen Standort nebst Tag der offenen Tür folgte. Dafür, dass das neue Gerätehaus nicht nur in Betrieb genommen, sondern auch im wahrsten Sinn des Wortes eingeweiht worden ist, haben gleich zu Beginn der Festveranstaltung der katholische Pfarrer Christoph Sperling und sein evangelischer Amtskollege Georg Werther gesorgt. Sie haben in einer ökumenischen Andacht ihren Segen erteilt und den Feuerwehrleuten alles Gute bei der Bewältigung ihrer für alle Bürgerinnen und Bürger so wichtigen Aufgabe gewünscht. Ein Wunsch, dem sich Bürgermeister Benjamin Kanngießer während seiner Festrede uneingeschränkt anschloss, bevor er unter anderem sowohl in die 156-jährige Geschichte der Oscherslebener Wehr als auch in die Geschichte des Baus der neuen Feuerwachte geschaut hat. Dabei bekamen Landes-Innenministerin Tamara Zieschang und Landrat Martin Stichnoth gemeinsam mit all den anderen Gästen, zu denen Mitglieder des Stadtrates, Mitarbeiter der Verwaltung, Vertreter von Baufirmen und vor allem die Oscherslebener Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner gehörten, sowohl viele positive Dinge und lustige Episoden als auch nachdenklich-kritische Worte zu hören. Zunächst erinnerte Benjamin Kanngießer daran, dass die Feuerwehrunfallkasse im Jahr 2016 dem bisherigen Gerätehaus, das 1977 errichtet worden war, die Note „sicherheitstechnisch unzureichend“ gegeben hat und aufgrund der äußeren Bedingungen des Standortes keine Ertüchtigung möglich war, also ein Neubau hermusste. Für den nach einer mehrjährigen Vorbereitungszeit im August 2023 der erste Spatenstich erfolgte, bei dem versprochen worden ist, das neue, etwa 9,7 Millionen Euro teure Oscherslebener Feuerwehrgerätehaus bis Ende 2024 fertigzustellen. Ein Versprechen, das dank aller an diesem Projekt Beteiligten gehalten wurde. „Solche Vorhaben termingerecht in Betrieb zu nehmen und dabei auch im Finanzierungsrahmen zu bleiben, ist ja heutzutage ohnehin aus vielerlei Gründen nicht unbedingt die Regel, wohl eher die Ausnahme“, so der Bürgermeister. Dennoch waren er und seine Mitstreiter bei Baubeginn optimistisch: „Weil wir von unserem Konzept überzeugt waren.“ Zu diesem Konzept gehörte vor allem, dass die Stadt als Auftraggeber und Eigentümer per Vertrag einen Generalübernehmer gebunden hat, der sich um Planung, Vergaben und die Ausführung kümmerte. Dieser Generalübernehmer wurde die Goldbeck GmbH, Niederlassung Magdeburg, die schließlich das Projekt in der vorgesehenen Zeit umgesetzt hat. So dass die Oscherslebener Wehr nun über ein Feuerwehrgerätehaus verfügt, „das in seiner Struktur, Funktionalität, Gestaltung und Wirtschaftlichkeit allen zeitgemäßen Nutzeranforderungen gerecht wird und darüber hinaus in seiner Modernität uneingeschränkt zukunftsfähig ist“, sagte der Bürgermeister, dankte allen Beteiligten und stellte fest: „Die freiwillige Feuerwehr der Bodestadt mit Leiter Carsten Loof an der Spitze wurde in diesem Jahr schon zu mehr als 110 Einsätzen gerufen und erfüllt eine ganz wichtige Aufgabe für die Sicherheit der Einwohnerinnen und Einwohner aller Teile der Stadt Oschersleben und auch darüber hinaus.“ Dafür müssen die Bedingungen stimmen und die stimmen nun. Nach Grußworten der Innenministerin und des Landrats, sowie von Goldbeck-Niederlassungsleiter Sebastian Bethge, Wehrleiter Carsten Loof, Kreisbrandmeister Matthias Schumann und Feuerwehrverbandschef Thomas Lorenz war das neue Gerätehaus zur Besichtigung freigegeben. Was zwei Tage später auch nochmal etliche Oscherslebenerinnen und Oscherslebener beim Tag der offenen Tür genutzt haben.