Auf den 27.04.2024 haben die Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehr Schermcke lange gewartet. Nach 82 Jahren wurde ein neues Einsatzfahrzeug in den Dienst gestellt. Blicken wir kurz zurück in das Jahr 1942, denn dort gab es einen neuen Tragkraftspritzenanhänger. Dass dies bis ins Jahr 2024 die letzte Neuanschaffung sein sollte, wusste damals niemand. Im Laufe der Jahre stand der Feuerwehr natürlich immer, dem Einsatzgeschehen angepasste Fahrzeugtechnik zur Verfügung. Jedoch waren es alles gebrauchte Einsatzfahrzeuge, so wie Ortswehrleiter Heiko Lindecke berichtete. Nun war es also soweit. So rollte ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug kurz HLF 10 auf den Dorfplatz. Das Fahrzeuggestell lieferte die Firma MAN und den Aufbau fertigte die Firma Magirus in Ulm. Das Fahrzeug hat ein Gesamtgewicht von 14 Tonnen, verfügt über einen Wassertank mit 1600 Litern Inhalt und hat zusätzlich 120 Liter Schaum an Bord. Außerdem verfügt das Fahrzeug über einen hydraulischen Rettungssatz. Aufgrund des Kennzeichens OC-SE 112 hat das neue Fahrzeug auch schon seinen Kosenamen „Ochse“ erhalten. Das Fahrzeug konnte mit Hilfe von Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt beschafft werden.
So war Innenministerin Tamara Zieschang nach Schermcke gekommen, um das Fahrzeug in den Dienst zu stellen. Sie freute sich für die Schermcker Ortsfeuerwehr und sprach von einer Fahrzeugbeschaffungsoffensive des Landes Sachsen-Anhalt in den letzten 2 Jahren. Das Land investierte rund 230 Millionen € in den Brandschutz und zeigt damit die Wertschätzung gegenüber dem Ehrenamt Feuerwehr.
Bürgermeister Benjamin Kanngießer freute sich ebenfalls über die Neuanschaffung des Löschfahrzeuges. So teilte er mit, dass sich die Gesamtkosten auf 426.000 € belaufen, wobei 145.000 € als Fördermittel vom Land Sachsen-Anhalt kamen. Generell hat die Stadt Oschersleben (Bode) in den letzten Jahren jede Menge in den Brandschutz und somit für den Schutz der Bürgerinnen und Bürger investiert. Dementsprechend gibt es sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortsteilen moderne Einsatzfahrzeuge, um die Vielfalt der Einsätze bewältigen zu können. Grundsätzlich ist die zentrale Beschaffung des Landes Sachsen-Anhalt eine gute Sache. Jedoch wäre es schöner, wenn eine Kommune erst gar nicht auf Fördermittel angewiesen sein müsste. Hier wäre es durchaus überlegenswert die Landeszuweisungen pro Einwohner zu erhöhen, um dann ein Einsatzfahrzeug zu beschaffen, wenn es nötig ist und nicht darauf zu warten, dass Fördermitteln für diese Art von Löschfahrzeugen ausgeschrieben werden.
Im Anschluss wurde der symbolische Schlüssel für das Fahrzeug übergeben. Eine lange Reihe von Gratulanten bildete sich, um Ortswehrleiter Heiko Lindecke die besten Glückwünsche zum neuen Fahrzeug zu überbringen.