Evangelische Kirche St. Nicolai Oschersleben

Auf dem Marktplatz in Oschersleben befindet sich die evangelische Kirche St. Nicolai Kirche. Das Kirchengebäude wurde 1881/82 im neugotischen Stil einer Hallenkirche erbaut. Die westlich des Kirchenschiffs befindlichen Kirchtürme stammen bereits aus dem 11. Jahrhundert. Ihre Gestaltung wurde an die Doppelturmfassaden der Magdeburger Kirchen angelehnt. Die Türme tragen niedrige Barockhauben. Das Kirchenschiff ist dreischiffig. Die Decke ist als Kreuzrippengewölbe gestaltet und ruht auf schlanken achteckigen Pfeilern. Auf einer dreiseitigen Empore befinden sich die Reste einer von Wilhelm Rühlmann erbauten Orgel mit einem erhalten gebliebenen neogotischen Orgelprospekt.

Besonderheiten der Kirche sind ein Triumpfkreuz, vermutlich aus dem Jahre 1490, und ein noch aus der Vorgängerkirche stammender aus Sandstein gefertigeter Taufstein von 1661.  Dieser befindet sich in der nördlichen Apsis, der sogenannten Taufkapelle. Im Zuge der neogotischen Gestaltung der Kirche wurde auch ein neuer Taufstein im neogotischen Stil angeschafft. Dieser befindet sich in der Vierung und ist im Gegensatz zum älteren Taufstein noch in regelmäßiger Benutzung. 1646 wurde im Vorgängerbau Heinrich II. Erndel, der Leibarzt des sächsischen Kurfürsten, beigesetzt. Ebenfalls erwähnenswert ist ein in der Kirche befindliches Epitaph für den 1676 verstorbenen Samuel Geelhut. 2007 erhielt der Chorraum neue Fenster und Wandmalereien, die von dem in Wernigerode lebenden Künstler Günter Grohs gestaltet wurden.

Das Pfarrhaus der Gemeinde befindet sich östlich der St. Nicolai Kirche. Laut Inschrift entstand dies bereits 1661 als Fachwerkbau.