Kulturhistorisches Museum Kloster Hadmersleben

Planstraße 37
OT Stadt Hadmersleben
39387 Oschersleben (Bode)

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Das Kloster Hadmersleben zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen an der Straße der Romanik. Das nahezu komplett erhaltene Kloster besteht aus einer aus der Romanik stammenden Unterkirche und einer aus frühgotischer Zeit herrührenden Saalkirche. Das Klostergebäude geht bis in das Mittelalter zurück. Hierzu gehört neben dem Englischen Landschaftspark auch der Gutshof. Der gesamte Gebäudekomplex des heutigen Museums Hadmersleben bietet einen eigenwilligen Reiz von Kunst. Dies beruht auf das Vorhandensein von insgesamt zehn verschiedenen Kunststilen, die von der Ottonik bis zur Moderne reichen. Einst lebten im Kloster Hadmersleben 78 Benediktinerinnen. 1160 wurde der Kapitelsaal errichtet. In dem sich im Mittelpunkt des Saals befindlichen Pfeiler sind zusammen mit der Jahreszahl 1505 die Namen des Propstes Ludolf Nakke und der Äbtissin Saneta von Meynegodessen im gotischen Lettern eingraviert. Sie beauftragten die Restauration des Kapitelsaals des Klosters als Backsteinimitation und ließen große Wandbilder schaffen. Beeindruckend für Besucher des Museums Hadmersleben sind die seltenen Kantenrundstäbe, die ein Pfeiler im Saal aufweist. Diese Kantenrundstäbe haben ihre ursprüngliche Form von den romanischen Kantensäulchen, die im gesamten europäischen Raum ausschließlich zwischen den Flüssen Elbe/Saale und Weser zu finden sind. Der Wirtschaftshof von Kloster Hadmersleben ist mit einem Ziergiebel ausgestattet. Dieser trägt die Inschrift „Erneuert und in Stein aufgeführt MDCCLI“.Zu dieser Zeit ließ die damalige Äbtissin Anna Margaretha Blume die mittelalterlichen Fachwerkaufbauten des Parlatoriums, Refektoriums und Kapitelsaals durch ein festes Obergeschoss ersetzen. Bemerkenswert ist die üppige Stuckdecke im Empfangszimmer der Äbtissin aus dem Jahre 1693. Heute sind in dem Raum kalligraphisch einwandfreie Urkunden der vier ottonischen Kaiser zu sehen. In einem prächtigen Barockschrank mit Intarsien werden ausgezeichneten Handarbeiten von Nonnen ausgestellt, die diese vor 300 Jahren fertigten. Messgewänder aus Seidenbrokat, Damast, Samt und Seide können hier bewundert werden. Nach der Säkularisierung des Klosters 1809 erwarb der deutsche Getreidezüchter Ferdinand Heine im Jahre 1885 das Klostergut und entwickelte es zu einem weltweit anerkannten Zuchtbetrieb. Davon künden auch heute noch Exponate in den Museumsräumen. Ferdinand Heine, der auch ein Kunstkenner war, ließ den berühmten Architekten Griesebach aus Berlin kommen. Dieser erweiterte das Kloster mit der Stilepoche des Historismus. Es entstanden eine Loggia im Stile der italienischen Renaissance, ein barocker Treppenturm, zwei Erker, eine Schmuckfassade und eine Mauer mit klassizistischen Bekrönungsvasen. Das 1952 gegründete Institut für Getreideforschung der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR erwarb 1965 eine klassizistische 60 m² große Panoramatapete, auf der der Freiheitskampf der Griechen gegen die Türken 1827 dargestellt ist. In den Jahren 1981 – 1989 entstand im ehemaligen Dormitorium eine Galerie moderner Maler mit sechs großformatigen Gemälden der Tübke-Schüler Emig und Pötzsch zur Geschichte des Klosters Hadmersleben. Heute befindet sich neben den Museumsräumen ein privates Gymnasium im Kloster. Auf dem Wirtschaftshof sind wieder Betriebe angesiedelt. Das Kloster Hadmersleben wurde als Gesamtkomplex in die Liste der Objekte zur Straße der Romanik aufgenommen. Viele Besucher kommen jährlich, um sich durch die Anlage führen zu lassen. Während ihres Rundgangs erfahren diese eine Vielzahl an wissenswerten Überlieferungen zur baulichen Ausstattung der Innenräume aus den unterschiedlichsten Jahrhunderten. Neben zahlreichen Ausstellungen erinnert das Museum Hadmersleben auch an den Hauslehrer Johann Joachim Winckelmann, der 1742/43 auf der Burg beschäftigt war. In einer Kunstausstellung, die 1989 eröffnet wurde, zeigt das Museum Höhepunkte aus der mehr als 1000-jährigen Geschichte des Klosters Hadmersleben.


Besichtigung Kloster Hadmersleben:

Nach vorheriger Absprache und Anmeldung unter den oben angegebenen Kontaktdaten. Die Klosterkirche ist getrennt vom Museum zu besichtigen.