14.05.2025

Sanierung und Umsetzung des Kriegerdenkmals

Seit 1928 erinnert ein etwa fünf Meter hohes Denkmal auf dem alten Friedhof (Knochenpark) an die fast 500 Oscherslebener Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Die knapp 100 Jahre haben jedoch dem aus sedimentärem Muschelkalkstein gefertigten Ehrenmal ganz schön zugesetzt. Nicht nur, dass sich großflächig Schmutz abgelagert hat und das Bauwerk von Krusten aus Calciumsulfat überzogen ist, gibt es noch reichlich weitere Schäden. Und die sowohl am Sockel als auch an der zentralen, 2,75 Meter großen und sechs Tonnen schweren Figurengruppe, die einen Soldaten darstellt, der eine Frau nebst Kind schützend umfasst. Hier und da sind kleine Teile abgebrochen und es fehlt das eine oder andere Element ganz. Zudem sind im Laufe der Jahre 10 der einst 15 Bronzetafeln gestohlen worden, auf denen die genau 476 Namen der Gefallenen geschrieben standen. Die fünf übriggebliebenen Tafeln sind inzwischen sichergestellt.

All dieser Schäden wegen, will die Stadt Oschersleben (Bode) nun das Denkmal umfangreich sanieren. Und nicht nur das. Zudem ist vorgesehen, das Denkmal innerhalb des Parks umzusetzen, es aus dem eher hinteren Teil etwa 240 Meter in Richtung Friedhofstraße zu holen. Das Denkmal wird sich dort in Sichtachse zum Hauptweg befinden.

„Mit der Sanierung und Umsetzung wollen wir das Denkmal zum einen für die heutigen und folgenden Generationen erhalten und es dabei zum anderen stärker ins Blickfeld und damit ins Bewusstsein aller Oscherslebenerinnen und Oscherslebener rücken“, sagt Bürgermeister Benjamin Kanngießer: „In den jetzt sehr unruhigen Zeiten soll es mehr als bisher vor den Folgen von Kriegen mahnen. Und da das Denkmal künftig nicht mehr so versteckt ist, wird es hoffentlich Unholden schwerer fallen, das Bauwerk mutwillig zu beschädigen oder Teile zu stehlen.“

Die Planungen für Sanierung und Umsetzung haben bereits begonnen. Wozu auch gehört, die Finanzierung zu sichern. Nach derzeitigen Schätzungen wird das Ganze etwa 250.000 Euro kosten. Von denen 80 Prozent, also 200.000 Euro, als Fördermittel erwartet werden. Um die restlichen 50.000 Euro zusammenzubekommen, soll unter anderem eine Spenden- und Sponsorenaktion gestartet werden. Der Kultur- und Heimatverein Oschersleben hat bereits eine finanzielle Unterstützung von 10.000 Euro zugesagt. Auch von Privatleuten liegen bereits Spenden vor. Wenn alles optimal läuft, wird das im nächsten Jahr realisiert.

Eine originalgetreue Sanierung und ein originalgetreuer Wiederaufbau sind nicht zuletzt deshalb möglich, weil im städtischen Archiv die einstige Bauakte mit einer umfangreichen Beschreibung des Denkmals einschließlich des Sockels vorhanden ist. Nach dieser Beschreibung werden nun in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie alle Arbeiten erfolgen.

Und da sich in der besagten Bauakte auch eine Liste aller Namen der Gefallenen befindet, werden die auch wieder allesamt auf dem sanierten Denkmal zu lesen sein. In welcher Form steht jedoch noch nicht fest. Sicherlich nicht mehr auf Bronzetafeln, alle weiteren möglichen Varianten werden noch geprüft.

Zur Finanzierung des städtischen Eigenanteils der Sanierungs- und Wiederaufbauarbeiten des Denkmals für die gefallenen Oscherslebener Soldaten des Ersten Weltkriegs gibt es eine Spendenaktion. Dafür steht folgendes Konto mit dem Kennwort „Kriegerdenkmal“ bei der Kreissparkasse Börde zur Verfügung: Stadt Oschersleben (Bode), IBAN: DE18 8105 5000 3130 0010 50, BIC: NOLADE21HDL

Bürgermeister Benjamin Kanngießer und Simona Siermann vom Fachbereich Bauen und Umwelt mit einer der übriggebliebenen Namens-Tafel sowie der historischen Bauakte.
Bürgermeister Benjamin Kanngießer und Simona Siermann vom Fachbereich Bauen und Umwelt mit einer der übriggebliebenen Namens-Tafel sowie der historischen Bauakte.